Unsere Firmengeschichte
Unser Taxiunternehmen wurde 1927 in der Wallstraße 3, in Buckow Märkische Schweiz, von Gustaf Roloff, gegründet. Seine, seit ca. 1750 hier ansässige Familie verdiente ursprünglich einen Teil ihres Familienunterhaltes mit Droschkenfahrten für Sommerfrischler. Hauptsächlich waren es Berliner, die seit dem Ende des 19.Jahrhunderts in zunehmenden Maße ihren Urlaub in unserer schönen Umgebung verbrachten. Das Kraftdroschkenunternehmen startete 1927 unter den schwierigen Bedingungen, welche die Zeit der Weltwirtschaftskrise mit sich brachte, überstand diese aber unbeschadet.
Die gesamte Kriegszeit hindurch, bis März 1945, fuhr das Unternehmen für Buckow. Im Kriege musste wegen Treibstoffmangels hauptsächlich mit Holzvergaser gefahren werden. Aber die Mobilität blieb erhalten. Das Kriegsende mit seinen Wirren, (Gustav Roloff verstarb im Dezember 1945), sorgte für eine Unterbrechung. Ab 1946 führte die Witwe des Gründers – spätere Kühn – das Unternehmen. Ihr Vater und der zweite Ehemann (Wilhelm Kühn) führten den Betrieb in der besonders schwierigen Nachkriegszeit unter schwersten Bedingungen fort. … „KFZ – Ersatzteilbeschaffung für Zucker und Mehl“ , „Bereifung aus dem Westteil Berlins“ , „Radlager von OPEL – Meier gegen Westgeld im Umtausch 1 : 5.“ 1948 dann die Währungsreform! … Fast das AUS für den Betrieb!
Kurz vorher musste die Taxe zur Generalüberholung in eine Berliner Werkstatt. Alle ahnten die bevorstehende Abwertung des Geldes. Der Werkstattbesitzer auch! Er wollte die Auslieferung des fertigen Fahrzeuges hinauszögern, aber Wilhelm Kühn fuhr mit Verstärkung nach Berlin, bezahlte die Reparatur, holte sein fahrbereites Auto gewaltsam aus der Werkstatt und fuhr zurück nach Buckow. Nun konnte es mit der neuen Währung weitergehen. Bis 1960 fuhr der Opel der 30er Jahre -„oft wurde eigentlich mehr repariert als gefahren!“. Danach stieg man, zunächst schweren Herzens, auf Zweitakter in Gestalt eines 311er Wartburgs um, und der Wartburg erwies sich bis in die 90er Jahre als zuverlässiger Begleiter.
In Zeiten die durch Mangel bestimmt waren, konnte so ein kleiner Ein-Mann-Betrieb nur durch Organisationstalent und mit viel Improvisationsvermögen überleben. Die kleinen Unternehmen sollten verstaatlicht werden! Auch Wilhelm Kühn wurde zu einem entsprechendem Gespräch geladen, ein Formular war bereits zur Unterschrift vorbereitet. Fragen seinerseits nach den Vorteilen einer solchen Veränderung konnten staatlicherseits jedoch nicht zufriedenstellend beantwortet werde. Somit blieb der kleine Betrieb PRIVAT! Im Jahre 1968 verstarb Wilhelm Kühn am 17.August mit 73 Jahren. Er fuhr bis zum Lebensende seine Taxe. Nun, nach dem plötzlichen Tod des Vaters, war die nächste Generation gefragt.
Der 19- jährige Sohn Manfred Kühn hatte eigentlich nicht vor diese Tradition fortzusetzen. Er hatte einen Studienplatz und wollte zwei Wochen später seine Ausbildung an der KMU in Leipzig beginnen. Die Situation erforderte jedoch eine Entscheidung für die Familie und die Firma, um den Lebensunterhalt der Mutter und der pflegebedürftigen Schwester zu sichern.
Zunächst sollte es so zwei drei Jahre zur Existenzsicherung weitergehen. „Ein kleines finanzielles Polster für´s Studium schaffen.“ – Aber es kam anders. Dem jungen Taxler gefiel die Arbeit, die unabhängige selbstständige Tätigkeit – eine relative Freiheit in dieser sozialistischen Gesellschaftsordnung. Und auch ein neuer „Wartburg de Luxe“ war für einen jungen Mann zu dieser Zeit etwas Besonderes. Er ahnte ja nicht, dass ihm dieses Fahrzeug 23 Jahre lang als Taxe würde dienen müssen. Was das eigentlich bedeutete ist heute kaum vorstellbar. Oft musste nachts noch stundenlang geschraubt werden, wenn man morgens seine Kundschaft nicht versetzten wollte. Kleine Reparaturen wurden häufig unterwegs erledigt, während die Kundschaft noch im Auto darauf wartete ans Ziel befördert zu werden. Es war immer wichtig im richtigem Moment das entsprechende Ersatzteil an Bord zu haben. Im Laufe der Zeit entwickelte man dafür das richtige Gespür. Die Ersatzteilbeschaffung war das eigentliche Problem.
Im Oktober wusste man oft noch nicht, ob man zum Winter neue Reifen bekommen würde. Aber mit dem Talent eines gelernten DDR-Bürgers ging es immer wieder weiter – und das bis zur Wendezeit. Von da ab war Technik nicht mehr das Problem. Jetzt mussten alle Sinne geschärft werden, um andere Fahraufträge zu finden. Das Taxigewerbe in der herkömmlichen Form bot in ländlicher Gegend keine ausreichende Erwerbsgrundlage mehr.
Sehr schnell wurde klar, dass für ein Einwagenunternehmen keine Chance für die Zukunft bestehen würde. Die Erweiterung des Taxibetriebes auf andere Gemeinden sowie die Veränderung des Leistungsprofils waren die logische Folge.Durch Zufall wurde in Erfahrung gebracht, dass die Taxistelle in Müncheberg plötzlich vakant war und ein anderes Unternehmen diese Stelle besetzen wollte. Wie gut, dass man hier schnell reagieren konnte und als benachbarte Firma hier die Möglichkeit erhielt aktiv zu werden. Inzwischen ist Manfred Kühn jr. als Vertreter der 3.Generation mit neuen Impulsen und jugendlicher Frische dabei, die Geschicke der Firma Kühn zu bestimmen und die Tradition auch in Müncheberg erfolgreich fortzuführen. So bietet heute die Einrichtung eines ansprechenden Betriebssitzes in Müncheberg, in Form eines zentralen Büros, der Kundschaft beste Möglichkeiten für persönliche Gespräche und direkte Informationen über das gesamte Leistungsprofil unserer Taxifirma Kühn.